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Ein Blick über den Tellerrand im UnternehmenDie Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG schickt kaufmännische Azubis in die Produktion
Teaser

Das Unternehmen in Gänze sehen. Bei der Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG wechseln die kaufmännischen Azubis wochenweise in die Produktion, um die eigene Produktpalette und die Abläufe im Produktionsbereich besser kennenzulernen. Auch das Unternehmen selbst rückt dadurch stärker zusammen.

Praxisbeispiel

Betriebsinterne Praktika
Mit rund neunzig Beschäftigten ist die Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG ein eher kleines mittelständisches Unternehmen. Obwohl die Belegschaft überschaubar ist, sind Verwaltung und Produktion wie in vielen Betrieben verschiedene Welten – auch weil in der Verwaltung vorwiegend Frauen beschäftigt sind, die kaum Berührung mit dem männerdominierten Produktionsbereich haben.

Damit die kaufmännischen Auszubildenden die Produktion kennenlernen, setzt Balver Zinn auf betriebsinterne Praktika. Dabei durchlaufen sie für jeweils eine Woche drei Stationen: Forschung und Entwicklung inkl. Labor, die Jost Zinkgießerei und die Drahtproduktion „BaTiLoy“.

Um die Ausbildungskapazitäten in der Produktion nicht zu überlasten, werden die kaufmännischen Azubis nicht alle gemeinsam dort eingesetzt. Wenn es aktuell Azubis in der Produktion gibt, sind die Auszubildenden dort zusammen „in der Lehre“. Die Praktika bedeuten zwar mehr Aufwand für das Unternehmen, gleichzeitig entsprechen sie aber der Unternehmenskultur: Die Beschäftigen sollen das Unternehmen in der Gänze sehen und verstehen. 

Hintergrund

Im Unterschied zu den Auszubildenden im Produktionsbereich, die regelmäßig einen kaufmännischen Block im Laufe der Ausbildung absolvieren müssen, bekommen die kaufmännischen Azubis während ihrer Ausbildung keinen Einblick in die Produktion. Während der betriebsinternen Praktika lernen sie nicht nur die Produktpalette des Unternehmens kennen, sondern werden auch mit deren Entwicklung und Herstellung vertraut gemacht. Dies ermöglicht es ihnen, sich stärker mit dem Unternehmen identifizieren zu können. Aber das Verfahren hat auch einen menschlichen Aspekt. Wenn die Azubis sehen, dass ihre Kollegen/-innen in der Produktion beispielsweise im Sommer an einem 400°C  heißen Ofen stehen, entwickeln sie Verständnis und Respekt - Anerkennung ist die Folge.

Wirkung

Auch wenn die Azubis die Ausflüge in die Produktion als anstrengend empfinden – sie stoßen auf positive Resonanz: „Das Betriebspraktikum hat mir sehr gefallen. So konnte ich sehen, wie die Produkte, die ich vom Schreibtisch aus verkaufen soll, überhaupt hergestellt werden. Auch die Vielfalt der Produkte war sehr interessant, also die verschiedenen Ausführungen der Produkte, die unterschiedlichen Formen, die Lochungen und auch die verschiedenen Arten zu gießen. Durch das Praktikum habe ich außerdem ein besseres Verständnis für die Arbeit in der Produktion bekommen und weiß nun auch, welche Vorschriften bezüglich Arbeitsschutz und Ladungssicherung die Kollegen und Kolleginnen in der Fertigung haben. Und nicht zuletzt habe ich auf diese Weise bisher unbekannte Kollegen kennengelernt und andere noch besser – nun kann ich auch allen Namen ein Gesicht zuordnen.“  [Auszubildender, Kaufmann für Büromanagement]

Für das Unternehmen haben die Praktika auch  ganz greifbare Effekte: Durch den Abbau von Berührungsängsten und das gewachsene Verständnis für die Kolleg/-innen in der Produktion wurden die Arbeitsabläufe  optimiert. Das wirkt sich sehr positiv in allen Bereichen aus.  Extrem hilfreich sind sie auch im täglichen Kontakt der Verwaltung mit den Kunden. Aus abstrakten Produktbezeichnungen sind für die Mitarbeitenden dort konkrete Produkte geworden, Kundenwünsche können leichter zugeordnet und damit auch schneller bearbeitet werden. 

Ausblick

Um Irritationen vorzubeugen, werden die Bewerberinnen und Bewerber für eine kaufmännische Ausbildung schon während des Vorstellungsgesprächs auf das Praktikum vorbereitet. „Schwierigkeiten gab es bisher nicht – zum Glück“, so Melanie Tierling, Marketing Manager und Assistenz der Geschäftsführung.
Bei  Balver Zinn sind die internen Betriebspraktika inzwischen ein fester und bewährter Bestandteil der Ausbildung, den sie beibehalten will.

Ausblick: Oktober 2017

Firma
Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG
Branche
Industrie
Produkte
Loten, Anoden, Spezialdrähte
Standort
Balve
Gründungsjahr
1976
Beschäftigtenzahl
50-99
Frauenanteil
42%
Unternehmen

Das Familienunternehmen Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG ist eines der führenden Hersteller von Loten und hochwertigen Anoden, wie Zink-Anoden, aber auch Anoden aus Reinzinn oder Zinn-Blei sowie Spezialdrähte aus Zink, Zinn und Blei für die Elektroindustrie und Oberflächenveredelung. Insbesondere bleifreie Produkte gehören zu den Kernkompetenzen.

Ansprechperson

Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG
Melanie Tierling, Marketing Manager
Blintroper Weg 11
58802 Balve
Tel. 0 23 75 / 91 50
melanie.tierling@balverzinn.com
www.balverzinn.com

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